Nach Vergil tranken die Seelen vom Flusse Lethe die Vergessenheit nicht um das Leben, sondern um die paradiesischen Zustände des Elysiums zu vergessen, wenn sie diesen Ort der Reinigung nach vielleicht tausend Jahren in einem neuen Leib verlassen. Offenbar enthält seine Aeneas genauere Beschreibungen der jenseitigen Gefilde, weshalb ihn der mittelalterliche Dante als Reiseführer in der Unterwelt wählte.
Antike Witze vom Scholastikos
Jemand begegnete einem Scholastikos und sagte; “Der Sklave, den du mir gestern verkauft hast, ist gestorben.” – “Bei den Göttern”, sagte er, “bei mir hat er nichts dergleichen getan.”
Ein Scholastikos traf einen Bekannten und sagte: “Ich habe gehört, daß du gestorben bist.” Der erwiderte: “Du siehst doch, daß ich noch lebe.” Darauf der Scholastikos: “Aber der es mir sagte war viel glaubwürdiger als du.”
S. fand den Witz nicht lustig und erzählte einen anderen:
-Was gibt es denn zu essen?
-Scheiße mit Erdbeeren.
-Iiih, Erdbeeren.
Normalerweise ist es so, daß Vorkommnisse Empfindungen auslösen. Also: auf das erlebte Ereignis folgt die Empfindung. Beim Träumen nun scheint es umgekehrt zu sein: man empfindet etwas und der Geist reimt sich dazu Ereignisse zusammen. Deshalb sind Träume in ihrer Dramaturgie oft holprig, während die Empfindungen meist klar sind. Vermutlich haben dramaturgisch begabte Leute auch die aufregenderen Träume.
Eine liebe Freundin schenkte mir im Herbst einen Korb Walnüsse. Daraus tauchte neulich das abgebildete Exemplar auf. Jetzt ist die Frage, wie wird die Nuß unter der Schale aussehen?
Wahrscheinlich ähnlich wie das Innere von Präsident Sarkozys Schädel, von dem seine Gattin unlängst meinte, er enthalte fünf bis sechs Gehirne.
Bey einem Besuche, den der Pabst Paul der Dritte bey ihm [Michelangelo] ablegte, während er an seinem jüngsten Gericht arbeitete, nahm der Zeremonienmeister des heiligen Stuhles an den vielen nackten Figuren Anstoß, und ließ sich verlauten: Dergleichen möchte sich eher für ein Badezimmer, als für eine Kapelle schicken. Michelangelo schwieg; sobald aber die Gesellschaft fort war, mahlte er den Kunstrichter als Minos mit einem großen Schlangenschweif mitten unter eine Gruppe von Teufeln. Ob er sich gleich dabey nur auf sein Gedächtnis verlassen mußte, gerieth doch die Ähnlichkeit vollkommen; und als der Hofbediente sich bey seinem Herrn über diese lächerliche Verewigung beklagte, und auf die Frage: in welchem Theil des Gemäldes Michelangelo ihn hingestellet? gestehen mußte: leider in die Hölle! – “Sehr übel, Messer Biagio!” erwiedert der Pabst; “sehr übel. Vielleicht hätte sich etwas thun lassen, um Sie dem Fegefeuer zu entreissen; aber aus der Hölle – nulla est redemtio!”
berichtete August Wilhelm Schlegel aus dem Vasari im dritten Stück der Horen 1795
Das Scheitern ist deswegen so interessant, weil man daraus lernen kann, wie man Erfolg hat.
Scheitern ist Erfolg ohne Glück.
Zur Macht des Glücks sagte Jonathan Swift:
The power of fortune is confessed only by the miserable; for the happy impute all their success to prudence or merit.
(etwa: Die Macht des Glücks wird nur von den Glücklosen anerkannt; die Glücklichen erklären ihren ganzen Erfolg mit Fähigkeit oder Weisheit.)
Travail (und auch travel) kommt von lateinisch tripalium, das ein Marterinstrument bezeichnet.
Arbeit kommt von gotisch arpeo, das Erbe bedeutet.
Es scheint der Mond, und alle Sterne schweigen.
Auf altbewährter Sonnenbahn
Zieh’n die Planeten ihren Reigen.
Ein Gruß, und es ist aufgetan
Dein Reich der Freuden, Schmerzen, Leiden.
Du nennst es ewiges Gesetz,
Daß solche Wärter längst entschieden,
Als du den ersten Fuß gesetzt,
Den ganzen krummen Weg hienieden.
Der Kreiseltanz verzehrt dich ganz.
Willst du dem Bannkreis nicht entfliehen ?
Willst du den Wächtern nicht entweichen ?
Nimmt deine Seele Schranken hin,
Wo ihr doch Sehnsucht und Begriff
Ins Unumgrenzte reichen ?