Monthly Archive for January, 2009

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Lebenshilfe

 

Es ist eine mathematische Tatsache, daß man – oft – die vernünftigste Entscheidung fällt, indem man eine Münze wirft.

Der Urheber dieses Satzes ist mir leider nicht bekannt.
 

Age of Aquarius

 
Die Fixsterne (Sternbilder) zeigen uns, daß wir einen festen Platz haben im Kosmos, daß darin Orientierung ist. Der tropische Tierkreis spannt einen Kreis um die Erde aus den zwölf Stern-Zeichen, dem Zodiak, der von der Sonne bestimmt ist – aufgehängt am Frühlingspunkt, dem Zeitpunkt der Tag-Nacht-Gleiche – wie ja die Sonne uns alles gibt. Daran messen wir die Positionen der Wandelsterne, der Planeten, die man auch als Kinder der Sonne bezeichnen kann (Sonnensystem). Die Häuser zuletzt verbinden damit einen irdischen Zeitpunkt und Ort, ein individuelles Ereignis, wie etwa eine Geburt.

Es spielt nicht die entscheidende Rolle, wie dieser Tierkreis unterteilt oder bezeichnet wird, um Qualitäten der Zeit zu beobachten, ob in vier, acht oder zwölf Teile und vor welchen Fixsternen der Frühlingspunkt sich gerade befindet. Der zieht im Laufe von circa 25.920 Jahren eine Runde durch das ganze Himmelsgewölbe. Teilt man diesen Kreis in zwölf Stern-Bilder, dann fällt der Frühlingspunkt circa 2160 Jahre lang in ein solches. Zur Zeit steht er vor dem Sternbild Fische und in etwa 500 Jahren wird er in das Sternbild Wassermann eintreten. Die Hippies waren ihrer Zeit also eine Kleinigkeit voraus.

Man kann daran noch allgemeine Betrachtungen über Zeitalter anschließen und rückblickend folgendes Schema entwerfen:

Frühlingspunkt im

  • Wassermann  -  zukünftiges Zeitalter, das in ca. 500 Jahren beginnt
  • Fische  -  Gegenwart, abendländisches Zeitalter
  • Widder  -  Antike, Griechenland, Rom
  • Stier  -  Ägypten, Assur, Chaldäa, Babylon
  • Zwillinge  - Urpersien
  • Krebs  -  Uralt Indien

wobei die Nachrichten aus den letzten beiden Zeitaltern ziemlich spärlich sind. Vor allem, wer grenzt die Bilder ab.

Und noch für Zahlenfreunde, der Mensch tätigt in einer Minute durchschnittlich 18 Atemzüge. 18 x 60 x 24 = 25.920 Atemzüge pro Tag.
 

Im Gebirge

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Faktische Diskrepanz

 
Metaebene: die Sprache ist die Urspaltung oder Urhinzunahme; nicht nur Fakt, sondern auch Fiktion. Tatsache und Vorstellung oder besser, die Vorstellung kommt zu den Tatsachen hinzu, setzt sich drauf, von der Sprache/Lüge bis zu ceci n’est pas une pipe/Magritte. In unserer Medienwelt ganz und gar. Das geht tief bis ins Denken hinein. Theater als archaische Form, wann wird es entstanden sein? Noch in den Sippenjagdlagern.
 

All Business Is Local

 
Der schöne Spruch, daß es keine Gesellschaft gäbe, sondern nur Individuen sei von Margaret Thatcher, schreibt Professor Dürr und verweist darauf, wie die Befreiung und Selbstverwirklichung der Hippiezeit zu der vom Kapitalismus gewünschten Vereinzelung, Mobilisierung und Flexibilisierung geführt habe.

Wahrscheinlich gilt, es gibt Individuen und den Staat und tatsächlich keine Gesellschaft. Die mangelnde Solidarität wird von allen als unbefriedigend empfunden – die Leute in den anonymen Internetgruppen, wenn es gut läuft, haben den Drang sich zu treffen.

Die Gesellschaft soll als eine Art Gegenpol zum Staat gedacht werden. Jemand, der gegenüber dem Staat Positionen bezieht und Forderungen stellt. Eine freie Gesellschaft kann es aber nur in ihrer natürlichen Ausformung als Gemeinde, Verein, Verband geben, deshalb ist die Koalitionsfreiheit so ein hohes Gut. Deshalb verliert die Gewerkschaft Kraft, wenn sie ihre Basis schwächt, also die Organisationen an der Basis. Die Fusionen, das Verschwinden der Einzelgewerkschaften. Der Mensch organisiert sich nur in seinem Umkreis.
 

Cicerone

 
Nach Vergil tranken die Seelen vom Flusse Lethe die Vergessenheit nicht um das Leben, sondern um die paradiesischen Zustände des Elysiums zu vergessen, wenn sie diesen Ort der Reinigung nach vielleicht tausend Jahren in einem neuen Leib verlassen. Offenbar enthält seine Aeneas genauere Beschreibungen der jenseitigen Gefilde, weshalb ihn der mittelalterliche Dante als Reiseführer in der Unterwelt wählte.
 

Doxosophia: Dünkelweisheit

 
Antike Witze vom Scholastikos

Jemand begegnete einem Scholastikos und sagte; “Der Sklave, den du mir gestern verkauft hast, ist gestorben.” – “Bei den Göttern”, sagte er, “bei mir hat er nichts dergleichen getan.”

Ein Scholastikos traf einen Bekannten und sagte: “Ich habe gehört, daß du gestorben bist.” Der erwiderte: “Du siehst doch, daß ich noch lebe.” Darauf der Scholastikos: “Aber der es mir sagte war viel glaubwürdiger als du.”

S. fand den Witz nicht lustig und erzählte einen anderen:
-Was gibt es denn zu essen?
-Scheiße mit Erdbeeren.
-Iiih, Erdbeeren.
 

Autodrama

 
Normalerweise ist es so, daß Vorkommnisse Empfindungen auslösen. Also: auf das erlebte Ereignis folgt die Empfindung. Beim Träumen nun scheint es umgekehrt zu sein: man empfindet etwas und der Geist reimt sich dazu Ereignisse zusammen. Deshalb sind Träume in ihrer Dramaturgie oft holprig, während die Empfindungen meist klar sind. Vermutlich haben dramaturgisch begabte Leute auch die aufregenderen Träume.
 

Fünfeinhalb Hirne

 

Nuss

Nuss


Eine liebe Freundin schenkte mir im Herbst einen Korb Walnüsse. Daraus tauchte neulich das abgebildete Exemplar auf. Jetzt ist die Frage, wie wird die Nuß unter der Schale aussehen?
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

Nuss

Nuss

Wahrscheinlich ähnlich wie das Innere von Präsident Sarkozys Schädel, von dem seine Gattin unlängst meinte, er enthalte fünf bis sechs Gehirne.
 

Hinan

 
Nur wenige Besucher verharren vor Raphaels Auferstehung im Petersdom in Rom.

Auferstehung

Auferstehung